Workshops

Heyho,
wir freuen uns ankündigen zu können, dass wir gemeinsam mit der Antirassistischen Initiative Münster für das Wochenende des 17./18.Mai zwei Workshops organisieren in denen sich die Teilnehmenden mit Rassismus auseinandersetzen können.

Durchgeführt werden die Workshops von der Bildungswerkstatt Migration & Gesellschaft.

Mehr zu den einzelnen Workshops findet ihr hier.

Seid dabei!

Leser*innenbrief an die Westfälischen Nachrichten (WN)

Leser*innenbrief zu dem Artikel „Stadt stellt an drei Stellen neue Container für Flüchtlinge auf“, vom 19.03.2014

Immer wieder sehen wir uns mit dem Kerntenor der so genannten Asyldebatte konfrontiert: „Das Boot ist voll!“
Diese Metaphorik zieht sich nicht einmal mehr unterschwellig durch die Mediendiskurse unserer Gesellschaft. Zitate aus Ihrem Artikel liefern dafür Paradebeispiele „Der Strom der Flüchtlinge reißt nicht ab (…)“. Es wird ein Bild von einfallenden Menschenmengen gezeichnet, gegen die es sich zu verteidigen gilt.
Grundsätzlich wird die steigende Migration wie eine unvorhergesehene Notsituation gehandhabt, als hätte die Stadt weder die Möglichkeit gehabt, sich darauf einzustellen, noch die Kapazitäten um angemessenen und menschenwürdigen Wohnraum zur Verfügung zu stellen. Jedoch wurden schon 2001 (!) im Rahmen des „Münster-Konsens“ zwölf Standorte für Wohnungen für Geflüchtete beschlossen. Es bleibt zu bezweifeln, dass viel davon umgesetzt wurde im Angesicht der jetzigen Lösung – nämlich die Unterbringung der Menschen in Containern.
Münster, die lebenswerteste Stadt Deutschlands erweitert seinen Hafen um weitere moderne Bürogebäude, ein Prestigebauprojekt nach dem nächsten schießt aus dem Boden. So ist auch das Bahnhofsviertel von Umbau und Aufhübschungsmaßnahmen betroffen. Zwar werden soziale Bauprojekte mit demselben Enthusiasmus betrieben – so Sozialdezernent Paal: „Wir haben keine Luft, obwohl wir Plätze, Plätze, Plätze schaffen.“ – jedoch lässt die Fertigstellung im Vergleich eher auf sich warten.
Dieses Nichtreagieren kann einerseits als Nachlässigkeit gedeutet werden, gestattet aber auch die These, die Stadt verfolge das Ziel, Menschen das Gefühl zu geben, nicht erwünscht zu sein. Dies impliziert die Hoffnung darauf, dass möglichst viele Menschen sich nach einiger Zeit für eine freiwillige Rückkehr entscheiden.
Die stadtpolitischen Entscheidungen gehen so Hand in Hand mit dem Ton der Berichterstattung. Die pauschalisierende und diskriminierende Angstmache, wie auch die unreflektierte Übernahme von Meinungen von Politikerinnen und Politikern und Statistiken die nicht im Gesamtzusammenhang betrachtet werden, sorgen dafür, dass rassistische Denkmuster in der Gesellschaft aufkommen, beziehungsweise gestärkt werden. Solch eine Berichterstattung trägt unserer Meinung nach zu einer Stimmung bei, in der Anschläge und rassistische Hetze Fuß fassen können, von Essen bis Berlin, von Fichtelberg bis Güstrow.
Dies sind jedoch keine Probleme, die sich nur am rechten Rand der Gesellschaft finden, sondern auch in der bürgerlichen Mitte : Auf lokaler Ebene ist aktuell in diesem Kontext die Auseinandersetzung um die Münster Tafel zu sehen, in der rassistisches Verhalten offen zu Tage tritt. Nachdem letztes Jahr schon kein Essen an Roma verteilt wurde, soll nun die Versorgung von Geflüchteten eingestellt werden. Aber „Wir wollen niemanden diskriminieren“, so Vorstandsmitglied Roland Goetz („Tafel gehen die Vorräte aus“, vom 24.03.). Eine Skandalisierung dieser Aussagen in ihrer Berichterstattung wäre notwendig, blieb jedoch bis heute aus.
Es bleibt zu hoffen dass die Medien in Zukunft weniger auf Effekthascherei durch Sprachmetaphern über sogenannte Flüchtlingsfluten, und mehr auf kritisch reflektierte Inhalte setzen, wenn sie nicht den Eindruck erwecken wollen die gezielte Diffamierung Dritter, mit allen dazugehörenden Folgen, zu unterstützen.
Darüber hinaus fordern wir von der Stadt, sich an den Beschluss von 2001 zu halten, Gelder an Baustellen fließen zu lassen, wo es notwendig ist und somit eine Kultur des Willkommens und nicht der Bedrohung oder Problemlösung zu schaffen.

Gruppe grenzfrei, Münster

Offener Brief An die Organisator_innen der Kampagne „Studierzimmer in Münster“

Münster, 02. Juli 2013

An die Münsteraner Öffentlichkeit
An die Presse und Medien
An das Amt für Ausländerangelegenheiten

Seit einiger Zeit läuft jetzt schon die Kampagne, die zu mehr Solidarität unter den Bürger_innen aufruft und  mit großen bunten Plakaten dafür wirbt, bezahlbaren Wohnraum für Studierende bereit zu stellen. Wir begrüßen diese Kampagne und ihre Motivation. Demnach geht es uns in diesem Brief nicht darum, die Kampagne zu kritisieren, sondern  die Platzierung eines Plakates an der Außenfassade der Ausländerbehörde in Frage zu stellen.

Läuft man am Ludgeri-Kreisel vorbei, ist das grellorangene Plakat mit der Aufschrift „Gastfreundschaft*“, das fast die ganze Fassade bedeckt, nicht zu übersehen. Unserer Meinung nach, ist eine Platzierung genau an diesem Ort mehr als zynisch, denn liest man das Kleingedruckte, wird schnell klar, dass es lediglich um bezahlbaren Wohnraum für Studierende, nicht jedoch um gastfreundlichen Umgang mit Asylbewerber_innen geht. Wird nämlich nur ein flüchtiger Blick auf das Plakat geworfen, bleibt der Eindruck, dass sich die Ausländerbehörde durch diesen Titel schmücken und ihr Image aufpolieren möchte.

Auf der einen Seite propagiert die Stadt Gastfreundschaft, Solidarität und Nachbarschaftshilfe, von der sie aber bewusst bestimmte Leute ausschließt, nämlich die, die sie als „Ausländer“ bezeichnet. Viele in Münster le­bende Menschen werden durch Institutionen, wie die Ausländerbehörde entrechtet, bevormundet, an Bildung und Arbeit gehindert, in ihrer Freizügigkeit eingeschränkt, von Freund_innen und Familie getrennt und dauerhaft in zermürbender Unsicherheit gehalten. Sie werden zur Ausreise genötigt, mit Abschie­bung bedroht und schließlich auch abgeschoben.

Deswegen fordern wir, dass das Plakat von der Fassade der Ausländerbehörde entfernt wird, da in unseren Augen das Postulat der Gastfreundschaft nicht mit der Politik der Ausländerbehörde einhergeht.

Sicherlich ist der Wohnraummangel in Münster ein Problem für Studierende. Doch sind sie nicht die Einzigen, die von den steigenden Mietpreisen betroffen sind. Insbesondere Asylbewerber_innen werden durch eine Zuweisung von Wohnraum an den äußersten Rändern der Stadt diskriminiert und vom gesellschaftlichen Leben ausgeschlossen. Solidarität und Gastfreundschaft sollte sich demnach nicht auf den „deutschen Nachbarn“ beschränken!

Gruppe grenzfrei

Kontakt: Gruppe grenzfrei, c/o Infoladen krachtz,
Nieberdingsstraße 8, 48155 Münster, grenzfrei@mtmedia.org

Artikel der Westfälischen Nachrichten vom 9.07

Artikel der Münsterschen Zeitung vom 11.07

Solidarität mit den hungerstreikenden Non-Citizens & Asylsuchenden in München und überall

Am Samstag den 22.06. besetzten Asylsuchende und Non Citizens den Rindermarkt in München und traten in den Hungerstreik. Da auf ihre Forderungen nach Asylanerkennung bis jetzt nicht eingegangen wurde, verweigern 55 von ihnen seit Dienstag auch die Aufnahme von Flüssigkeit.

Daher:

Lasst uns am Donnerstag (27.6.) Solidarität mit dem Protest der Asylsuchenden, Non-Citizens und Geflüchteten in München, Berlin und überall zeigen!

Wir treffen uns um 19 Uhr auf dem Servatiiplatz in Münster!

Kommt zahlreich und helft uns, eine kreative, bunte und laute Solidaritätsaktion auf die Beine zu stellen!

Mehr Infos findet ihr unter:

www.refugeetentaction.net

Bringt Leute mit und bunte Schirme!!

grenzfrei braucht Euch!

Liebe Menschen und grenzfrei-Unterstützer*innen,

es ist mal wieder an der Zeit – die gruppe grenzfrei ist erneut auf Eure Unterstützung angewiesen:

Vom 13. bis zum 16. Juni 2013 wird in Berlin das „Refugee Tribunal against Germany“ stattfinden, das unter anderem von der Flüchtlingsselbstorganisation „The Voice Refugee Forum“ (http://thevoiceforum.org/organisiert wird.Weitere ausführliche Informationen hierzu findet Ihr unter der Homepage:  http://www.refugeetribunal.org/Im Vorfeld dieses Tribunals sollen sieben „Break Isolation Conferences“ in verschiedenen Regionen Deutschlands stattfinden, die geflüchteten Menschen einen Raum bieten sollen sich zu vernetzen und auf das Tribunal vorzubereiten.

Nun geht es um Folgendes: Eine dieser Konferenzen soll in Münster stattfinden – und zwar am 10. und 11. Mai 2013. ( Veranstaltungsort wird unter anderen „Die Brücke“ sein ).
Da davon auszugehen das viele Teilnehmer*innen aus dem münsteraner Umland anreisen werden (Bielefeld, Osnabrück), benötigen wir dringend einige Schlafplätze für den 10. und 11. Mai!
Daher: Wer von Euch kann einen Schlafplatz anbieten? – Meldet Euch bitte bei uns unter folgender Adresse: grenzfrei@mtmedia.org.
Vielen Dank für Eure Unterstützung!
Eure gruppe grenzfrei

Workshopvortrag „Motivationen für antirassistisches / rassismuskritisches Engagement“

Warum engagieren wir uns gegen Rassismus? Was ist unsere Motivation?
Welche Ideen und Utopien verbinden wir mit unserer Arbeit?

In der Praxis kommen wir nur selten dazu, darüber nachzudenken. Kommen wir nicht dazu,weil zu viel zu tun ist, oder liegt es daran, dass die Frage weitere unbequeme Fragen und Widersprüche aufwirft? Im Rahmen eines Workshops wollen wir gemeinsam unsere Motivationen kritisch reflektieren und diskutieren.

Do.28. März 2013 19:30 – ca. 22.00
Interkulturelles Zentrum Don Quijote, Nieberdingstr.8, 48155 Münster

Eine Veranstaltung der antirassistischen initiative und gruppe grenzfrei.

Mittwoch 20.02.:

solidarische Begleitung einer Roma-Familie zur Ausländerbehörde!

10 Uhr vor der Ausländerbehörde Münster!

Eine Roma-Familie aus Mazedonien hat am Mittwoch einen Termin bei der Ausländerbehörde.

Seit längerem wird Druck auf sie ausgeübt auszureisen,auch ‚aufenthaltsbeendende Maßnahmen‘, sprich Abschiebung, werden angedroht.

Lassen wir die Familie nicht allein! Zeigen wir Solidarität und der Ausländerbehörde, dass wir weder Abschiebungen noch den Psychodruck zursogenannten ‚freiwilligen‘ Ausreise hinnehmen!

Bleiberechtsbündnis Münster

grenzfrei feiert – mit Vokü, Bands und hoffentlich mit euch!

Los geht’s um 20 Uhr mit Vokü, später spielen die großartigen Chaos & Sandale (http://www.chaosundsandale.de/) und der Liedermacher Rott (sommerregenrevolutionsromantik.blogsport.de), danach wird aufgelegt für Ohren und Tanzbeine.
Wir freuen uns über viele Menschen, die mitfeiern und (finanzielle)
Unterstützung für die Arbeit von grenzfrei.. bis Donnerstag!

Für nur 2€ seid ihr dabei!

Veranstaltung: Geflüchtete sind Kämpfer*innen

Referent: Rex Osa von The VOICE Refugee Forum

Donnerstag 20.12.2012, 19:30 Uhr

im Don Quijote (Nieberdingstraße 8)

Trotz der populären Kampagnen gegen alle Formen der Ungerechtigkeit, lässt sich kaum ein Unterschied der Westlichen Kultur des Gebens mit der Linken und des Nehmens mit der Rechten Hand erkennen.

Die gegenwärtige Bedeutung des Refugee Protestmarsch bekräftigt den jahrelangen Aufruf zu Zivilem Ungehorsam und der Selbstorganisation von Geflüchteten vom The VOICE Refugee Forum. Es muss klar sein, dass der Kampf gegen Koloniale Ungerechtigkeit, ohne die Miteinbeziehung der Opfer, den momentanen Zustand erhält und sich nichts ändert.

Unterstützt den Kampf um Selbstbestimmung! Unterstützt den Ruf nach Selbstorganisation der Geflüchteten!

Demonstration gegen rassistische Polizeigewalt

Diesen Donnerstag wird das Landgericht Madgeburg das Urteil im
Revisionsprozess zu Oury Jalloh verkündet. Eine Aufklärung der
Todesumstände von Oury Jalloh gab es während des Prozesses wieder nicht.
Daher:

Demonstration
Oury Jalloh – Das war MORD!
für die vollständige Aufklärung der Todesumstände!
gegen Polizeiübergriffe und rassistische Polizeikontrollen!

Sa. 15. Dezember 2012 14Uhr ab Hauptbahnhof/Bremer Platz Münster

Am 7. Januar 2005 ist Oury Jalloh im Polizeirevier Dessau bei lebendigem
Leib verbrannt. Bis heute ist nicht geklärt, was an diesem Tag tatsächlich
geschehen ist. Obwohl vieles für einen Mord spricht, wurde im ersten
Prozess gegen zwei Polizisten lediglich Anklage wegen „fahrlässiger
Tötung“ bzw. „fahrlässiger Körperverletzung mit Todesfolge“ erhoben. Der
Prozess endete mit einem Freispruch, obwohl Polizeizeug_innen sich in
eklatante Widersprüche verwickelt hatten und offensichtlich logen.

Der Bundesgerichtshof kassierte dieses Urteil. Doch auch im
Revisionsverfahren basiert die Klage der Staatsanwaltschaft weiterhin auf
der Annahme, dass sich Oury Jalloh trotz Fixierung an Armen und Beinen mit
einem Feuerzeug die feuerfeste Matratze selber angezündet habe. Das
fragliche Feuerzeug wurde aber nicht bei der Spurensicherung gefunden,
sondern tauchte erst Tage später in den Asservaten auf. Eine erneute
Untersuchung ergab, dass sich an dem Feuerzeug keinerlei Spuren der
Matratze, der Kleidung von Oury Jalloh oder seiner DNA befindet. Sehr wohl
aber unbekannte Fasern, deren Untersuchung das Landgericht Magdeburg aber
ablehnt.

Einer weiteren Vielzahl von Beweisen, Indizien und Ungereimtheiten in den
Aussagen von PolizeibeamtInnen wollen Staatsanwaltschaft und Landgericht
ebenfalls nicht nachgehen: Woher kamen die zahlreichen Verletzung (u.a.
ein Nasenbeinbruch) bei Oury Jalloh? Wieso ist das Videoband von der
Durchsuchung der Zelle nach dem Brand gelöscht oder das Fahrtenbuch der
Polizei verschwunden? Was ist mit den Hinweisen, dass Oury Jalloh zum
Zeitpunkt des Brandausbruchs bewusstlos war und sehr wahrscheinlich
Brandbeschleuniger im Spiel gewesen war? Trotz der offenen Fragen hat das
Landgericht die Beweisaufnahme am 04.12.2012 für beendet erklärt. Das
Urteil wird am Donnerstag (13.12.) erwartet.

Wir werden aber keine Ruhe geben. Wir fordern die vollständige Aufklärung
der Todesumstände von Oury Jalloh!

Oury Jalloh – Das war MORD!

Oury Jalloh ist leider kein Einzelfall. Wir fordern daher auch: Schluss
mit Übergriffen der Polizei, die sich vor allem oft gegen Migrant_innen
und People Of Color richten! Schluss mit rassistischen Polizeikontrollen!

weitere Infos: http://initiativeouryjalloh.wordpress.com/