In Solidarität mit den kämpfenden Flüchtlingen in Osnabrück / Bramsche, Würzburg und überall rufen wir zu einer antirassistischen Demonstration auf:
Samstag, 14. Juli, 14 Uhr vor dem Stadthaus 1 (Klemensstraße)
Wir rufen alle auf, diese Demo auch zu ihrer demo zu machen, sich zu beteiligen und aufzurufen.
Kommt zahlreich, bringt Transparente, Schilder aber bitte keine Parteiflaggen mit.
Demoaufruf:
„Solidarität mit allen kämpfenden Flüchtlingen“
Am Dienstag dieser Woche haben Flüchtlinge und solidarische Gruppen unter dem Motto „Lieber im Zelt als im Lager“ auf dem Schlossplatz in Osnabrück ein Protestcamp errichtet. Die Flüchtlinge aus dem Lager Bramsche protestieren damit einmal mehr gegen die rassistische, menschenverachtende Behandlung von Asylsuchenden in Deutschland und Europa. Schon seit Jahren kämpfen sie gegen untragbare Zustände in diesem Lager: Leben in Isolation, geprägt von Fremdbestimmung und Ausgrenzung. Keine eigenen Zimmer, immer das gleiche Essen zur gleichen Zeit, schlechte bis keine medizinische Versorgung zusätzlich zu den Problemen, mit denen Flüchtlinge in Deutschland Tag für Tag durch Sondergesetzgebung konfrontiert sind.
Damit reihen sie sich ein in eine Welle von Protesten von Flüchtlingsselbstorganisationen. Seit dem 19. März protestieren Asylsuchende in Würzburg für ihre Anerkennung als Flüchtlinge. Angesichts der Ignoranz staatlicher Institutionen sahen sie sich gezwungen, nun schon zum dritten Mal diesen Protest auch durch einen Hungerstreik auszudrücken. Sie riefen dazu auf, sich den Protesten anzuschließen und selbst aktiv zu werden. Daraufhin gab es in zahlreichen Städten Protestaktionen und Solidaritätskundgebungen.
Dieser Protest ist richtig und wichtig und muss laut auf die Straße getragen werden. Rassismus ist in dieser Gesellschaft allgegenwärtig. Auch wenn er in der medialen Wahrnehmung häufig nur bei Neonazis gesucht und dabei in anderen gesellschaftlichen Zusammenhängen bewusst übersehen wird, steckt Rassismus in jeder Grenzkontrolle, jeder Abschiebung und in jedem Sondergesetz wie der Residenzpflicht oder dem Gutscheinsystem.
Grenzen und Rassismus waren nie notwenig, sind nicht notwendig und werden es auch niemals sein. Wir rufen auf, sich an den Kämpfen zu beteiligen und sich kritisch mit diesen Themen zu befassen. Eine gute Gelegenheit dazu bietet das no border camp, welches gestern in Köln eröffnet wurde.
Wir erklären uns solidarisch mit allen kämpfenden Flüchtlingen in Osnabrück, Würzburg und überall. Wir unterstützen die Forderungen der Protestierenden aus dem Lager Bramsche.
- Freie Wahl der Verpflegung, eigene Kochmöglichkeiten im Lager!
- Ausreichende medizinische Versorgung, freie Arztwahl!
- Zugang der Kinder zu Kindergärten und Schulen außerhalb des Lagers!
- Normale soziale Sicherung statt 40 Euro Taschengeld pro Monat!
- Arbeitserlaubnis außerhalb des Lagers statt 1 Euro-Jobs im Lager!
- Bewegungsfreiheit über die Grenzen von Landkreis/Bundesland hinaus!
- Auflösung aller Flüchtlingslager, Wohnungen für MigrantInnen!
- Anerkennung von Armut, Krankheit und geschlechtlicher Unterdrückung als Asylgrund!
- Verwirklichung einer längst möglichen Welt, in der der alle Menschen nach ihren Fähigkeiten mitwirken und nach ihren Bedürfnissen leben können!
die Route:
Pingback: Solidaitätsdemonstation in Münster | grenzfrei.org | gruppe grenzfrei münster