In der Nacht zum 14. April diesen Jahres bauten 6 Menschen einen Brandsatz und warfen ihn anschließend auf den Balkon eines Wohnhauses. Eine Matratze fing Feuer und es ist nur dem beherzten Eingreifen eines Zeugen zu verdanken, dass die Bewohner_innen gewarnt und das Feuer rechtzeitig gelöscht werden konnte. Da die Täter nach dem Wurf einfach verschwanden, nahmen sie mindestens schwere Verletzungen der Bewohner_innen billigend in Kauf.
In ihrer Vernehmung gaben die sechs Tatverdächtigen unter anderem rassistische Motive für ihre Tat an, zum Beispiel durch die Aussage, dass Ausländer in einem Ort wie Hopsten nichts zu suchen hätten. In einer aktuellen Aufstellung des Landes NRW wird der Anschlag deswegen als mögliche rechtsmotivierte Straftat aufgelistet. Die zuständige Staatsanwaltschaft Münster erklärte allerdings schon in ihrer ersten Pressemitteilung, die Tat sei nicht „in erster Linie von Ausländerfeindlichkeit geprägt, sondern zumindest auch von persönlichen Reibereien“ geprägt. Im weiteren Verlauf der Ermittlungen wurde eine rassistische Motivation nicht mehr ausreichend berücksichtigt. Die Tat wurde entpoltisiert. Da nach Jugendstrafrecht verhandelt wird, ist eine unabhängige Beobachtung des Prozesses kaum möglich.
Bei uns läuten allein bei dem Vorgehen und bei der Wahl der Wohnung der Betroffenen alle Alarmglocken. Die zusätzlich getroffenen Aussagen der Täter sprechen eine deutliche Sprache.
Am 19.11. um 8:30h beginnt der Prozess in Ibbenbüren. Die Täter wurden lediglich wegen versuchter Brandstiftung angeklagt.
Wir wollen uns mit der betroffenen Familie solidarisieren und gemeinsam gegen Rassismus demonstrieren. Der Umgang der Staatsanwaltschaft ist für uns unverständlich und nicht hinnehmbar!
Deswegen findet am Samstag, den 17.11. um 11Uhr auf dem Neumarkt in Ibbenbüren eine Kundgebung verschiedener antifaschistischer und antirassistischer Gruppen statt.
Treffpunkt für die gemeinsame Anreise aus Münster: 9:50h an der Uhr vor dem Hauptbahnhof